Montag, 30. Mai 2016: Gamification - Sinnvolle Tools für die Lehre?

Gamification - Sinnvolle Tools für die Lehre?

"Gamification" bezeichnet die Übertragung von spielerischen Prinzipien und Elementen auf einen spielfremden Kontext, wie zum Beispiel auf das Erlernen bestimmter Sachverhalte oder Verhaltensweisen. Die Variationen reichen von Smartphone- oder Tablet-Apps im Stile von "Wer wird Millionär?" über computerbasierte Simulationen komplexer Wirtschaftsbeziehungen, in denen die Teilnehmenden spielerisch in Konkurrenz zueinander treten, bis hin zu Brett-, Karten- oder einfachen Gruppenspielen innerhalb einer Übungs- oder Vorlesungsstunde.

M.Sc. Fabian Uhrner, Doktorand am Institut für organische Chemie und Lehrpreisträger 2016 berichtet von seiner Idee der „Unterstützung des Selbststudiums und selbstständigen Kontrolle des Lernfortschritts durch mobiles Lernen“ und zwar bezogen auf die Grundlagenveranstaltungen zur Organischen Chemie des Instituts für Organische Chemie. Die Lehrpreiskommission würdigte an diesem Projekt besonders seine Übertragbarkeit auf andere Fachbereiche und die Unterstützung der Studierenden beim Lernen einer sehr komplexen und umfangreichen Materie. Das Lehrprojekt nutzt den Ansatz der „Gamification“ zur fundamentalen Unterstützung der individuellen Lernprozesse von Studierenden. Ausführliche Erklärungen und Lösungen zu den einzelnen Lernfragen motivieren die Studierenden, Lernhürden zu überwinden, was ihr Selbststudium gezielt fördert.

M.A. Silke Frank (Fachreferentin der Universitätsbibliothek) berichtet von einem Projekt in Zusammenarbeit mit den Universitätsbibliotheken Braunschweig und Hannover. Hier wurde eine Blended-Learning Plattform für Informationskompetenzvermittlung in Großgruppen geschaffen und dabei der Gamification-Ansatz eingebunden.

Innerhalb einer kleinen, graphisch ausgeschmückten Rahmenhandlung wird den Studierenden Material in Form von Präsentationsfolien, Kurzvideos und Glossaren geboten, mit dem sie sich die Inhalte aneignen können. Kleine Aufgaben zur Wissensüberprüfung zum Beispiel in Form von Zuordnungen oder Multiple-Choice-Auswahlantworten helfen dabei, das Material zu festigen. Als Belohnung winken kleine Spiele, die man sich innerhalb der Plattform mit den erspielten Punkten kaufen kann.

Manche Aufgaben müssen in Teams (die von der Plattform zusammengestellt werden) gelöst werden. Über Rankings können die Studierenden ihre Leistungen untereinander vergleichen.

Für die Lehrenden gibt es Übersichten, wer welche Aufgaben erfüllt hat, so dass Teilnahmebescheinigungen ausgestellt werden können.

Für die Version der TU Clausthal hat die Universitätsbibliothek Clausthal die Materialien und Aufgaben an die Clausthaler Gegebenheiten angepasst, so dass auch Clausthaler Besonderheiten Berücksichtigung finden. 

Überblick

Zeit:
18:00 bis ca. 20:00 Uhr

Ort: 
Seminarraum 324, Simulationswissenschaftliches Zentrum, Arnold-Sommerfeld-Str. 6 (Gebäude C9)

Anmeldung erbeten bis 20.05.2016